Stadtmeisterschaft Hallenfußball

13.01.2025

Bei der Stadtmeisterschaft im Fußball hat sich am Ende einer der Favoriten durchgesetzt. Überraschungen gab es bei dem Turnier dennoch reichlich – positive wie negative, was zu kuriosen Konstellationen in der Endrunde führte.

Ein Grund dafür waren auch Tumulte auf dem Spielfeld – eine körperliche Auseinandersetzung zwischen zwei Spielern, wie die Polizei am Tag danach mitteilte. Diese Tumulte führten auch zu körperlichen Auseinandersetzungen im Publikumsbereich. Dabei wurden zwei Kinder im Alter von fünf und sieben Jahren auf der Tribüne leicht verletzt.

Nach einer ersten medizinischen Begutachtung konnten sie vor Ort in die Obhut ihrer Eltern gegeben werden. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort, um zu schlichten. Die Beamten leiteten ebenso ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung ein. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen des Vorfalls hat die Kriminalpolizei übernommen.

Den Blick zurück auf das Sportliche gerichtet, startete der das Turnier für den Veranstalter Stadtsportverband Stolberg SSV ausrichtende Mittelrheinligist VfL Vichttal mit einem 3:3 gegen den Landesligisten SV Breinig Breinigerberg, wobei beide Vereine ihre zweiten Mannschaften aus der Kreisliga A in den Wettbewerb geschickt haben.

Zweifelsfrei zählten der VfL vom Dörenberg und der SV von der Schützheide dennoch ebenso zu den Favoriten in der Gruppe A wie der 2024er-Stadtmeister FC Stolberg. Doch schon mit dem 8:0 des VfR Venwegen gegen die DJK Sportfreunde Dorff erweiterte sich der Favoritenkreis der Gruppe – um sich kurz darauf wieder zu verkleinern, denn der FC Stolberg unterlag den Vichttalern mit 0:6. Wegweisend für den Turnierverlauf war der 3:1 Sieg von Venwegen gegen den 2023er-Stadtmeister Breinig.

Der FC Stolberg bäumte sich mit dem 8:0 gegen Dorff zwar noch einmal auf, verlor aber 2:3 gegen Breinig und spielte gegen Venwegen 2:2 unentschieden – der Titelverteidiger verabschiedete sich damit in der Vorrunde. Während Vichttal sich mit 5:2 gegen Venwegen durchsetzte und sich mit dem 5:1 gegen Dorff und zehn Punkten souverän den Einzug in das Halbfinale sicherte, waren Breinig und Venwegen dahinter mit sieben Punkten gleichauf. Das bessere Torverhältnis mit vier Treffern mehr hatte Breinig. Doch im zuerst zählenden direkten Vergleich hatte der VfR den SV Breinig ja bezwungen, sodass Venwegen als Überraschungsteam dieser Stadtmeisterschaft ebenso ins Halbfinale einzog wie Vichttal.

Da die Mittelrhein- und Landesligisten Vichttal und Breinig mit ihren zweiten Garnituren angetreten sind, durfte die SG Stolberg als Bezirksligist nicht nur in Gruppe B als Favorit gelten. Mit dem 3:1 gegen ASA Atsch, dem 3:2 gegen den BSC Schevenhütte, dem 3:1 gegen den FC Adler Büsbach und dem 9:1 gegen FSV Columbia Donnerberg wurde die SG Stolberg ihrer Favoritenrolle absolut gerecht und zog mit maximaler Punkteausbeute ins Halbfinale ein.

Spannend wurde es in Gruppe B beim Kampf um den zweiten Platz. Ambitionen darauf zeigte zunächst Büsbach mit einem 4:1 Sieg gegen den FSV Columbia Donnerberg. Doch das 0:0 gegen Atsch, 2024 noch Dritter der Stolberger Stadtmeisterschaft, brachte weder den Adler noch die ASA weiter. Der BSC Schevenhütte hingegen fertigte die Donnerberger mit 2:1 ab, und Atsch gewann gegen den FSV sogar mit 4:0. Schevenhütte und Büsbach trennten sich 2:2. Beim Spiel Atsch gegen Schevenhütte standen die Keiler vom BSC dann eigentlich schon mit zwei Beinen im Halbfinale.

Doch beim Stand von 4:1 für Schevenhütte kam es dann zu besagten Unsportlichkeit und roten Karten, aufgrund der Tumulte auf dem Spielfeld und anschließend auch im Publikumsbereich. „Im Schulterschluss mit dem diesjährigen Ausrichter Vichttal haben wir dann ASA Atsch und BSC Schevenhütte disqualifiziert“, erklärte Gerd Schnitzler. „Die Teilnahme-Prämien des Sponsors Sparkasse gehen in diesen Fällen an die Kindertagesstätten in Atsch und Schevenhütte“, sagte der SSV-Vorsitzende.

„Wir haben ein vom VfL Vichttal perfekt organisiertes Turnier gesehen, und es ist sehr schade, dass eklatantes Fehlverhalten weniger Leute einen Schatten über eine ansonsten sehr gelungene Stolberger Stadtmeisterschaft wirft“, führte Schnitzler aus. Eine weitere Konsequenz war, dass Büsbach als eigentlich Gruppendritter nun ins Halbfinale einzog – und mit 0:7 gegen Vichttal verlor. Ähnlich erging es Venwegen im zweiten Halbfinale und dem 0:6 gegen SG Stolberg.

Im kleinen Finale startete Adler Büsbach offensiver, konnte aber mehrere gute Chancen nicht nutzen. VfR Venwegen ging zunächst glücklich in Führung und übernahm dann die Initiative. Mit einem 3:0 Sieg sicherte Venwegen sich am Ende verdient den dritten Platz bei der Stadtmeisterschaft. Im Finale erwischte es Vichttal kalt: Nach gut drei Spielminuten sah der Torwart die rote Karte. Die SG Stolberg spielte fortan die Überzahl kontrolliert aus und ging in Führung.

Der FC Adler Büsbach verliert zuerst einen Schuh – und dann das Spiel um den dritten Platz gegen das Überraschungsteam vom VfR Venwegen.  Foto: Dirk Müller

Bemerkenswert waren einerseits die unaufgeregte Kaltschnäuzigkeit der SG, die bald mit 3:0 führte, andererseits die Moral des Teams vom VfL Vichttal. Für ihren Kampfgeist belohnten die Vichttaler sich noch mit dem Ehrentreffer, bevor die SG Stolberg mit dem 4:1 die Stadtkrone holte. Mit dem Vizetitel in der Tasche zog der VfL-Vorsitzende Frank Donsbach ein positives Fazit: „Unsere Jungs haben nicht aufgegeben, sondern stark gekämpft – und am Ende gegen die beste und konstanteste Mannschaft des Turniers verloren. Die SG Stolberg hat den Titel verdient.“

Als Vorsitzender des ausrichtenden Vereins verurteilte Frank Donsbach die Randale im Zuschauerbereich deutlich: „Wir haben eine Stadtmeisterschaft mit ambitionierten Teams erlebt, die sportlich interessant und niveauvoll war. Die Spiele waren fair, und wir haben uns über viele Zuschauer und gute Stimmung gefreut“, schickte Donsbach voraus. „Umso ärgerlicher war das unsportliche Verhalten einiger Chaoten. Das hat im Fußball wie in allen Sportarten keinen Platz. Dafür haben wir keinerlei Verständnis.”

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